Palpuegna See
Höhe ü.M.: 1918m
Beschreibung
Die Namensherkunft ist unbekannt, wird jedoch bereits im 12. Jahrhundert erstmals verwendet. Auch gibt es verschiedene Schreibweisen (Palpuegna/Palpuogna) wobei ich nicht weiss, welche die "Richtige" ist.
Klar ist jedoch, dass der See 2007 in einer Umfrage als "schönster Flecken der Schweiz" gekürt wurde. Ob das so ist, ist jedoch Ansichtssache. Die Bündner werden dies bejahen,
während beispielsweise die Walliser sicherlich einem anderen See dieses Prädikat verleihen.
Diesem Umstand ist es aber zu verdanken, dass der Bekanntheitsgrad des Sees immer mehr zunahm, und man dort heute kaum je alleine unterwegs ist. Egal zu welcher Jahreszeit, jedoch sicher nicht an einem schönen Tag im Herbst,
wenn die umliegenden Lärchen in einem leuchtenden Gelb strahlen. So wie auf diesem Foto. Die wenigen Parkplätze waren schon vor 10 Uhr morgens überfüllt.
Einzig im Winter, wenn der Albulapass Wintersperre hat, kann es sein, dass man hier keine Menschenseele antrifft. Dann ist der See jedoch auch nur zu Fuss
erreichbar. Mir bot sich dies vor vielen Jahren mal an, als ich in Preda zum Schlitteln weilte und am Morgen die verschneite Albulastrasse zum gefrorenen See unter die Füsse nahm.
Ursprünglich war der Palpuegna ein Natursee. Als jedoch zum Bau des Albulatunnels 1899 Strom benötigt wurde, entstand ein kleines Mäuerchen, das den Wasserspiegel
des Sees um etwa 30cm anhob. Damit wurde der Lai Palpuegna zum Stausee. Das Wasser wird über eine Druckleitung nach Preda geführt um dort Elektrizität zu erzeugen.
Das Wasser des Sees ist kristallklar, mit leichten Blau-Grün-Tönen. An schönen Tagen spiegelt sich darin die umgebende Bergwelt und wenn man das Glück hat bei Windstille
dort sein zu können, dann ist der Anblick schlicht atemberaubend.
Entstehung des Fotos
Das war bei weitem nicht mein erster Besuch an diesem See. Diesen Herbst jedoch erwischte ich endlich genau den richtigen Tag, um dieses Foto zu schiessen. Die Lärchen hatten just
ihr Kleid gewechselt und die Sonne strahlte von einem wolkenlosen Himmel.
Bei der Ankunft war es noch windstill, aber schon kurz darauf strich bereits der Albulawind wieder über den See.
Es hatte in der Nacht zuvor leicht geschneit und so waren die Bäume zu Beginn noch mit Schnee beladen, liessen aber bereits von Beginn meines Besuches an ihre Ladung portionenweise in der wärmenden Sonne
fallen. So war es Anfangs eher ungemütlich, da öfters eine Ladung Schnee meinen ungeschützten Kopf traf. Während des Umrunden des Sees (dauert ohne Fotos etwa 50 Minuten), hörte
das aber auf.
Der Foto-Standort liegt am südlichen Ufer, etwa 1/3 am oberen Ende des Sees. Die Blickrichtung ist ungefähr Nord-West und zeigt im Hintergrund den Piz Muot (2669m).
Aufnahmedaten
22.10.2023 10:38, Kamera: Canon EOS 6D Mark II, Objektiv: IRIX 15mm, f/5.6, 1/320 Sek., ISO 100 (Panorama aus 4 Fotos, geschnitten)
